Bosse
Bosse war einer der kleineren Welpen, schmal und zierlich - wir mussten immer ein bisschen aufpassen, dass er auch genug Milch bekam. Im Laufe der Zeit entwickelte er ein enormes Charisma und Strategien, mit denen er die anderen Welpen ein wenig austricksen konnte, sodass er eben doch zu seinem Recht kam. Die ersten Besucher beäugte er noch ein wenig skeptisch; je älter er wurde, desto mehr legte sich das aber.
Seine Familie schreibt:
Bosse
..oder auch Bobo, Bossi, Flocke
Einen „normalen“ Text über ihn zu schreiben, würde ihm nicht gerecht werden.
Daher haben wir einen Auszug der amüsantesten Geschichten der vergangenen 10 Monate zusammengestellt:
Ein Thema, dem wir vor Bosses Einzug wenig Beachtung schenkten: die Stubenreinheit. Bossi ist eher ein aufgeregter und energiegeladener Hund. Die ersten Tage und Wochen waren geprägt von wilden Läufen durch die Wohnung, gepaart mit häufigen Boxenstopps am Trinknapf und kurzzeitig später der entsprechenden Erleichterung.
Meine Auffassung, dass Hunde grundlegend reinliche Begleiter sind, hat sich in der Zwischenzeit jedoch wieder bestätigt. Schon lange ist die Stubenreinheit wieder zur Nebensache geworden. Bis auf einen Tag am Weserstrand: An der Schleppleine neben der Decke musste Bosse wenige Stunden mit uns am Strand verbringen. Plötzlich steht er auf, geht weitmöglich von uns weg, gräbt ein kleines Loch, positioniert die Hinterläufe akkurat links und rechts neben das Loch und HOCKT sich über sein kleines Loch für eine Erleichterung. Da sag noch einer Hunde wären nicht reinlich :-)
Immer wieder haben wir das Gefühl uns sitzt wortwörtlich ein Mensch gegenüber... Ein normaler Tag mit Bosse im Home Office ist sehr ruhig, er schläft viel und weiß es passiert nicht viel für ihn. Ausnahmen bestätigen die Regel: Im virtuellen Meeting schauen mich plötzlich nicht nur meine Kollegen im Bildschirm an. Bosse sitzt ruhig und entspannt auf dem Gegenüber-Stuhl des Schreibtisches. Lediglich schielt er mit den Augen zwischen meinen zwei Bildschirmen hindurch..
Im Sand passieren nach wie vor die besten Geschichten: Die Beach-Bar um die Ecke hat tollen Sand aufgeschüttet und bietet den Gästen Schaukeln für zwei Personen, die gestützt werden auf zwei Pfeilern. Wir schlürfen unseren Cocktail während Bosse Spaß im Sand hat. Plötzlich merke ich, wie ich samt Schaukel ein Stückchen absacke. Gleich darauf noch einmal: Die Schaukel verliert etwas Halt und sackt niedriger. Aus Panik springe ich auf und sehe den Übeltäter: Bosse hatte so viel Spaß im Sand, dass er sich unterhalb des Pfeilers der Schaukel gegraben hat, die dadurch immer weiter nach unten sackte....
Bosses Schlafgewohnheiten: Auf dem Bauch liegend wäre wieder normal; Die beste Entspannung bekommt man auf dem Rücken, alle Pfoten nach oben. Noch besser ist es aber, die bodentiefen Gardienen zu streifen, dann sich darin umkehren, sodass die Gardinen sich um ihn legen. Es entsteht ein Bosse-„Tipi“. Oben durch das Einrollen eher spitz zulaufend, unten eher rund, durch sein Einrollen und hinlegen. Einen Hund kann man nun nicht mehr sehen :-)