Die Rasse Lagotto Romagnolo:
Der Lagotto Romagnolo wurde das erste Mal im 17. Jahrhundert erwähnt. Er zählt damit zu den sehr alten Wasserhunderassen. Die „Vallaroli“ (dt. „Lagunenjäger“ ) benutzten ihn im Morast- und Sumpfgebieten. Dort wurde er benutzt, um angeschossene Wassertiere aufzufinden und zu apportieren.
Im Dialekt der Romagna nannte man den Lagotto auch „Càn Lagòt“, was soviel bedeutet wie „Hund mit lockigem Haar für die Jagd im Sumpfgebiet“.
Nachdem viele Teile der Romagna trockengelegt wurden, setzte man den Lagotto Romagnolo im 19. Jahrhundert aufgrund seines ausgesprochen guten Geruchssinns zur Trüffelsuche ein. Sein ursprüngliches Jagdverhalten verlor er daraufhin langsam, allerdings haben auch die heutigen Hunde durchaus noch einen Jagdtrieb, der aber nach unserer Erfahrung gut zu kontrollieren ist.
Die Lagotti bringen je nach Geschlecht zwischen 11 und 16 Kilogramm auf die Waage. Ihre Lebenserwartung liegt im Optimalfall bei 14 bis 16 Jahren.
Der typische Lagotto Romagnolo ist von kräftiger Statur und besitzt einen beinahe quadratisch proportionierten Körper. Sein wolliges Fell mit wasserabstoßender Unterwolle ist typisch für einen Wasserhund. Es ist gekräuselt und oberflächlich eher rau, was ihm den Aufenthalt selbst in eiskaltem Wasser erleichtert. Es gibt sie in vielen verschiedenen Farbvarianten, die von einfarbig grauweiß über grauweiß mit braunen bzw. orangefarbenen Flecken bis hin zu einfarbig braun in verschiedensten Farbnuancen reichen.
Ohne ein Kläffer zu sein, zeigt der stets wachsame Hund Veränderungen in seiner häuslichen Umgebung durch Bellen oder Knurren an, ein Wachhund im eigentlichen Sinne ist er allerdings nicht. Sein Naturell ist bescheiden und friedlich, was die Erziehung sehr vereinfacht, dennoch hat er einen eigenen Kopf, dem mit liebevoller Konsequenz begegnet werden muss. Dabei lernt er sehr schnell und ist extrem auf sein Herrchen oder Frauchen bezogen. Er ist sehr anpassungsfähig und benötigt unbedingt einen engen Kontakt zu seinem Besitzer.
Trotz seiner Genügsamkeit will dieser Hund unbedingt ausreichend gefordert werden. Als einstiger Trüffelsuchhund besitzt der Lagotto Romagnolo natürlich einen ausgesprochen guten Geruchssinn. Er liebt viel Auslauf (ob beim Spaziergang, beim Joggen, am Fahrrad oder als Reitbegleithund) und regelmäßige Aufgaben, wobei Nasenarbeit (z.B. Mantrailing) und Apportieren die idealen Beschäftigungen sind.